Seit 2019 werden Hebammen an ihren Ausbildungsstätten bundesweit mit dem besonderen Unterrichtsprogramm „Mundgesundheit für Mutter und Kind“ geschult. Hebammen sind zentraler Ansprechpartner für werdende Eltern und Ihre Kenntnisse sind als zuverlässige und fundierte Informationen willkommen.
In vier bis sechs Schulstunden lernen angehende Hebammen wichtige Aspekte der zahnmedizinischen Prävention und können damit in ihrer späteren Tätigkeit Eltern umfassend beraten. Das Unterrichtskonzept, ausgeführt von dafür speziell ausgebildeten Referentinnen, vermittelt die wichtigsten Maßnahmen zur Kariesprävention von Anfang an. Die Konzeption der Unterrichtsmodule und deren Evaluierung erfolgte fachübergreifend. Themen, wie Nuckelflaschenkaries, Putzen ab dem ersten Zahn, Nuckel-Entwöhnung, um Zahnfehlstellungen vorzubeugen, sind u.a. Dauerbrenner und für die Gruppenprophylaxe entscheidend.
Die Kooperation für das Unterrichtsprogramm erfolgte durch vier Landesarbeitsgemeinschaften (Hessen, Thüringen, Bayern und Rheinland-Pfalz), den Deutschen Hebammenverband, Frühe Hilfen und der zahnärztliche Dienst der Stadt Frankfurt sowie wissenschaftliche und didaktische Beratung. Der Wrigley Prophylaxe Preis wird einmal pro Jahr an Studien, Initiativen und Projekte vergeben, die das Thema Kariesprävention mit innovativen und nachhaltigen Prophylaxeprogammen angehen. Dieses Jahr wurden folgende Personen für die Hebammenschulung mit dem 2. Preis, dotiert mit 3000 Euro, bedacht.
Laut Evaluation des Programmes wurden bereits 700 Hebammen geschult. Hochgerechnet wurden auf diesem Wege jährlich ca.17.000 junge Mütter in der Vorsorge und mindestens 18.000 in der Nachsorge erreicht.
Der erste Preis ging an die Arbeitsgruppe um Dr. Uwe Niekusch vom Zahnärztlichen Dienst in Heidelberg und ihr Programm zur Gruppenprophylaxe für die stark von Karies betroffenen unter Dreijährigen. Der dritte Preis geht an Privatdozentin Dr. Ghazal Aarabi und ihre Kolleginnen vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Ihre App stärkt die Mundgesundheitskompetenz bei Risikogruppen. Der Sonderpreis „Zahnmedizinische Praxis & soziale Verantwortung“ bekamen Dr. Louise Holtmann und ihre Kolleginnen vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Ihr Projekt thematisiert Mundgesundheit bei Kindern mit angeborenem Herzfehler.