Tageseltern

Für den gesunden Kindermund braucht die Gruppenprophylaxe die Tageseltern als wichtige Multiplikatoren und Unterstützer zum Transport unsere Botschaften an die Eltern und zur Umsetzung im Alltag der Kindertagespflege.

Zähneputzen ab dem ersten Zahn ist ganz wichtig. Tageseltern können die Familien daran erinnern, denn zuerst ist die Sauberhaltung von Mund und Zähnchen Elternsache. Dazu eignen sich weiche Tücher, Fingerzahnbürsten oder Zahnputzhäschen, die später durch eine Baby-Zahnbürste ersetzt werden.

Einige Kinder haben Probleme, wenn die ersten Zähnchen kommen. Helfer in dieser Phase können, neben Trost und Zuwendung, (kühlende) Beißringe, kauaktive Nahrung (z.B. Gemüsesticks), Veilchenwurzel Zahnungsgel usw. sein, um den Zahndurchbruch zu erleichtern. Auch eine Kieferkamm-Massage kann Erleichterung verschaffen. Individuell sollte dies mit den Sorgeberechtigten besprochen werden. 

Im zweiten Lebensjahr kann das Zähneputzen auch in der Kindertagespflege behutsam eingeführt werden. Der Mundraum ist eine Körperöffnung und damit sensibles Gebiet. Mit einer Lernzahnbürste sollten die Kinder selbst experimentieren und ausprobieren dürfen. Das Zähneputzen kann gut in den Tagesablauf integriert werden, z.B. nach dem Frühstück (da sind die Kinder wacher als nach dem Mittagessen). Zunächst sollten die Jüngsten bei den älteren Kindern zuschauen. Durch Nachahmung kommen die Kinder schnell dazu, sich am Zahnputz- Ritual zu beteiligen und zu lernen, dass Zähneputzen zum Alltag gehört. Schnell gelingt dann das einfache Hin- und Her-Putzen, vielleicht schon erste kreisende Bewegungen. Dazu die Bürste anfeuchten – ein Becher muss noch nicht sein. In der Tagespflege geht es nicht um perfekte Ausführung, sondern um Ritualisierung. Das saubere Nachputzen ist erst einmal Aufgabe der Eltern und sollte morgens und abends durchgeführt werden. Die Vorbildfunktion beim Erlernen der Mundpflege ist ein wesentlicher Aspekt: Wenn Tageseltern mitputzen, erhöht das bei den Kindern die Bereitschaft, es auch selbst zu tun.

zum Material:

  • jedes Kind hat eine eigene Zahnbürste mit möglichst kurzem und kleinem Kopf
  • weiche abgerundete Kunststoffborsten
  • ein verlängerter Griff bietet ggf. Platz für die Hand eines Erwachsenen
  • möglichst dicker, rutschfester Griff (Faustgriff), wenn das Kind selber putzt
  • Bürste immer mit dem Bürstenkopf nach oben aufbewahren
  • nach 6 – 8 Wochen Zahnbürste ersetzen, nach einer überstandenen Infektion sofort
  • elektrische Zahnbürsten bitte erst ab dem 3. Geburtstag

Wenn Sie als Tageseltern Fragen haben, Informationen oder Materialien benötigen, wenden Sie sich gerne an die Prophylaxefachkraft in Ihrem regionalen Arbeitskreis für Gruppenprophylaxe oder an unsere Geschäftsstelle in Erfurt.